Der Brief an die Hebräer

Der Brief an die Hebräer in der Elberfelder Übersetzung
Das Priestertum Christi, Entstehung ca. 68 n.Chr.

Kapitel 6 von 13

1 Darum wollen wir die Lehre vom Anfang christlichen Lebens jetzt lassen und zur Vollkommenheit fahren, nicht abermals Grund legen von Busse der toten Werke, vom Glauben an Gott,2 von der Taufe, von der Lehre, vom Händeauflegen, von der Toten Auferstehung und vom ewigen Gericht.3 Und das wollen wir tun, so es Gott anders zulässt.4 Denn es ist unmöglich, die, so einmal erleuchtet sind und geschmeckt haben die himmlische Gabe und teilhaftig geworden sind des heiligen Geistes5 und geschmeckt haben das gütige Wort Gottes und die Kräfte der zukünftigen Welt,6 wo sie abfallen, wiederum zu erneuern zur Busse, als die sich selbst den Sohn Gottes wiederum kreuzigen und für Spott halten.7 Denn die Erde, die den Regen trinkt, der oft über sie kommt, und nützliches Kraut trägt denen, die sie bauen, empfängt Segen von Gott.8 Welche aber Dornen und Disteln trägt, die ist untüchtig und dem Fluch nahe, dass man sie zuletzt verbrennt.9 Wir versehen uns aber, ihr Liebsten, eines Besseren zu euch und dass die Seligkeit näher sei, ob wir wohl also reden.10 Denn Gott ist nicht ungerecht, dass er vergesse eures Werks und der Arbeit der Liebe, die ihr erzeigt habt an seinem Namen, da ihr den Heiligen dientet und noch dienet.11 Wir begehren aber, dass euer jeglicher denselben Fleiss beweise, die Hoffnung festzuhalten bis ans Ende,12 dass ihr nicht träge werdet, sondern Nachfolger derer, die durch Glauben und Geduld ererben die Verheissungen.13 Denn als Gott Abraham verhiess, da er bei keinem Grösseren zu schwören hatte, schwur er bei sich selbst14 und sprach: "Wahrlich, ich will dich segnen und vermehren."15 Und also trug er Geduld und erlangte die Verheissung.16 Die Menschen schwören ja bei einem Grösseren, denn sie sind; und der Eid macht ein Ende alles Haders, dabei es fest bleibt unter ihnen.17 So hat Gott, da er wollte den Erben der Verheissung überschwenglich beweisen, dass sein Rat nicht wankte, einen Eid dazu getan,18 auf dass wir durch zwei Stücke, die nicht wanken (denn es ist unmöglich, dass Gott lüge), einen starken Trost hätten, die wir Zuflucht haben und halten an der angebotenen Hoffnung,19 welche wir haben als einen sichern und festen Anker unsrer Seele, der auch hineingeht in das Inwendige des Vorhangs,20 dahin der Vorläufer für uns eingegangen, Jesus, ein Hoherpriester geworden in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.