Evangelium des Johannes

Evangelium des Johannes in der Elberfelder Übersetzung
Christus in Seiner Gottheit, Entstehung ca. 85-90 n.Chr.

Kapitel 17 von 21

1 Solches redete Jesus, und hob seine Augen auf gen Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da, dass du deinen Sohn verklärest, auf dass dich dein Sohn auch verkläre;2 Gleichwie du ihm Macht hast gegeben über alles Fleisch, auf dass er das ewige Leben gebe allen, die du ihm gegeben hast.3 Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen.4 Ich habe dich verklärt auf Erden und vollendet das Werk, das du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte.5 Und nun verkläre mich du, Vater, bei dir selbst mit der Klarheit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.6 Ich habe deinen Namen offenbart den Menschen, die du mir von der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort behalten.7 Nun wissen sie, dass alles, was du mir gegeben hast, sei von dir.8 Denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben; und sie haben`s angenommen und erkannt wahrhaftig, dass sie glauben, dass du mich gesandt hast.9 Ich bitte für sie und bitte nicht für die Welt, sondern für die, die du mir gegeben hast; denn sie sind dein.10 Und alles, was mein ist, das ist dein, und was dein ist, das ist mein; und ich bin in ihnen verklärt.11 Und ich bin nicht mehr in der Welt; sie aber sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, die du mir gegeben hast, dass sie eins seien gleichwie wir.12 Dieweil ich bei ihnen war in der Welt, erhielt ich sie in deinem Namen. Die du mir gegeben hast, die habe ich bewahrt, und ist keiner von ihnen verloren, als das verlorene Kind, dass die Schrift erfüllet würde.13 Nun aber komme ich zu dir und rede solches in der Welt, auf dass sie in ihnen haben meine Freude vollkommen.14 Ich habe ihnen gegeben dein Wort, und die Welt hasste sie; denn sie sind nicht von der Welt, wie ich denn auch nicht von der Welt bin.15 Ich bitte nicht, dass du sie von der Welt nehmest, sondern dass du sie bewahrst vor dem Übel.16 Sie sind nicht von der Welt, gleichwie ich auch nicht von der Welt bin.17 Heilige sie in deiner Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.18 Gleichwie du mich gesandt hast in die Welt, so sende ich sie auch in die Welt.19 Ich heilige mich selbst für sie, auf dass auch sie geheiligt seien in der Wahrheit.20 Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, so durch ihr Wort an mich glauben werden,21 auf dass sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; dass auch sie in uns eins seien, auf dass die Welt glaube, du habest mich gesandt.22 Und ich habe ihnen gegeben die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, dass sie eins seien, gleichwie wir eins sind,23 ich in ihnen und du in mir, auf dass sie vollkommen seien in eins und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und liebest sie, gleichwie du mich liebst.24 Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, dass sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt, ehe denn die Welt gegründet ward.25 Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht; ich aber kenne dich, und diese erkennen, dass du mich gesandt hast.26 Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und will ihn kundtun, auf dass die Liebe, damit du mich liebst, sei in ihnen und ich in ihnen.