Evangelium des Matthäus

Evangelium des Matthäus in der Elberfelder Übersetzung
Christus, der König, Entstehung ca. 50 n.Chr.

Kapitel 4 von 28

1 Da ward Jesus vom Geist in die Wüste geführt, auf dass er von dem Teufel versucht würde.2 Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn.3 Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden.4 Und er antwortete und sprach: Es steht geschrieben: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht."5 Da führte ihn der Teufel mit sich in die Heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels6 und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so lass dich hinab; denn es steht geschrieben: Er wird seinen Engeln über dir Befehl tun, und sie werden dich auf Händen tragen, auf dass du deinen Fuss nicht an einen Stein stossest.7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben: "Du sollst Gott, deinen HERRN, nicht versuchen."8 Wiederum führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit9 und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, so du niederfällst und mich anbetest.10 Da sprach Jesus zu ihm: Hebe dich weg von mir Satan! denn es steht geschrieben: "Du sollst anbeten Gott, deinen HERRN, und ihm allein dienen."11 Da verliess ihn der Teufel; und siehe, da traten die Engel zu ihm und dienten ihm.12 Da nun Jesus hörte, dass Johannes überantwortet war, zog er in das galiläische Land.13 Und verliess die Stadt Nazareth, kam und wohnte zu Kapernaum, das da liegt am Meer, im Lande Sebulon und Naphthali,14 auf das erfüllet würde, was da gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht:15 "Das Land Sebulon und das Land Naphthali, am Wege des Meeres, jenseit des Jordans, und das heidnische Galiläa,16 das Volk, das in Finsternis sass, hat ein grosses Licht gesehen; und die da sassen am Ort und Schatten des Todes, denen ist ein Licht aufgegangen."17 Von der Zeit an fing Jesus an, zu predigen und zu sagen: Tut Busse, das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!18 Als nun Jesus an dem Galiläischen Meer ging, sah er zwei Brüder, Simon, der da heisst Petrus, und Andreas, seinen Bruder, die warfen ihre Netze ins Meer; denn sie waren Fischer.19 Und er sprach zu ihnen: Folget mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen!20 Alsbald verliessen sie ihre Netze und folgten ihm nach.21 Und da er von da weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, im Schiff mit ihrem Vater Zebedäus, dass sie ihre Netze flickten; und er rief sie.22 Alsbald verliessen sie das Schiff und ihren Vater und folgten ihm nach.23 Und Jesus ging umher im ganzen galiläischen Lande, lehrte sie in ihren Schulen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte allerlei Seuche und Krankheit im Volk.24 Und sein Gerücht erscholl in das ganze Syrienland. Und sie brachten zu ihm allerlei Kranke, mit mancherlei Seuchen und Qual behaftet, die Besessenen, die Mondsüchtigen und Gichtbrüchigen; und er machte sie alle gesund.25 Und es folgte ihm nach viel Volks aus Galiläa, aus den Zehn-Städten, von Jerusalem, aus dem jüdischen Lande und von jenseits des Jordans.