Der 1. Brief des Paulus an die Korinther

Der 1. Brief des Paulus an die Korinther in der Elberfelder Übersetzung
Der Wandel des Christen, Entstehung ca. 56 n.Chr.

Kapitel 10 von 16

1 Ich will euch aber, liebe Brüder, nicht verhalten, dass unsre Väter sind alle unter der Wolke gewesen und sind alle durchs Meer gegangen2 und sind alle auf Mose getauft mit der Wolke und dem Meer3 und haben alle einerlei geistliche Speise gegessen4 und haben alle einerlei geistlichen Trank getrunken; sie tranken aber vom geistlichen Fels, der mitfolgte, welcher war Christus.5 Aber an ihrer vielen hatte Gott kein Wohlgefallen; denn sie wurden niedergeschlagen in der Wüste.6 Das ist aber uns zum Vorbilde geschehen, dass wir nicht uns gelüsten lassen des Bösen, gleichwie jene gelüstet hat.7 Werdet auch nicht Abgöttische, gleichwie jener etliche wurden, wie geschrieben steht: "Das Volk setzte sich nieder, zu essen und zu trinken, und stand auf, zu spielen."8 Auch lasset uns nicht Hurerei treiben, wie etliche unter jenen Hurerei trieben, und fielen auf einen Tag dreiundzwanzigtausend.9 Lasset uns aber auch Christum nicht versuchen, wie etliche von jenen ihn versuchten und wurden von Schlangen umgebracht.10 Murrt auch nicht, gleichwie jener etliche murrten und wurden umgebracht durch den Verderber.11 Solches alles widerfuhr jenen zum Vorbilde; es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf welche das Ende der Welt gekommen ist.12 Darum, wer sich lässt dünken, er stehe, mag wohl zusehen, dass er nicht falle.13 Es hat euch noch keine denn menschliche Versuchung betreten; aber Gott ist getreu, der euch nicht lässt versuchen über euer Vermögen, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende gewinne, dass ihr`s könnet ertragen.14 Darum, meine Liebsten, fliehet von dem Götzendienst!15 Als mit den Klugen rede ich; richtet ihr, was ich sage.16 Der gesegnete Kelch, welchen wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi?17 Denn ein Brot ist`s, so sind wir viele ein Leib, dieweil wir alle eines Brotes teilhaftig sind.18 Sehet an das Israel nach dem Fleisch! Welche die Opfer essen, sind die nicht in der Gemeinschaft des Altars?19 Was soll ich denn nun sagen? Soll ich sagen, dass der Götze etwas sei oder dass das Götzenopfer etwas sei?20 Aber ich sage: Was die Heiden opfern, das opfern sie den Teufeln, und nicht Gott. Nun will ich nicht, dass ihr in der Teufel Gemeinschaft sein sollt.21 Ihr könnt nicht zugleich trinken des HERRN Kelch und der Teufel Kelch; ihr könnt nicht zugleich teilhaftig sein des Tisches des HERRN und des Tisches der Teufel.22 Oder wollen wir dem HERRN trotzen? Sind wir stärker denn er?23 Ich habe zwar alles Macht; aber es frommt nicht alles. Ich habe es alles Macht; aber es bessert nicht alles.24 Niemand suche das Seine, sondern ein jeglicher, was des andern ist.25 Alles, was feil ist auf dem Fleischmarkt, das esset, und forschet nicht, auf dass ihr das Gewissen verschonet.26 Denn "die Erde ist des HERRN und was darinnen ist."27 So aber jemand von den Ungläubigen euch ladet und ihr wollt hingehen, so esset alles, was euch vorgetragen wird, und forschet nicht, auf dass ihr das Gewissen verschonet.28 Wo aber jemand würde zu euch sagen: "Das ist Götzenopfer", so esset nicht, um des willen, der es anzeigte, auf dass ihr das Gewissen verschonet.29 Ich sage aber vom Gewissen, nicht deiner selbst, sondern des andern. Denn warum sollte ich meine Freiheit lassen richten von eines andern Gewissen?30 So ich`s mit Danksagung geniesse, was sollte ich denn verlästert werden über dem, dafür ich danke?31 Ihr esset nun oder trinket oder was ihr tut, so tut es alles zu Gottes Ehre.32 Gebet kein Ärgernis weder den Juden noch den Griechen noch der Gemeinde Gottes;33 gleichwie ich auch jedermann in allerlei mich gefällig mache und suche nicht, was mir, sondern was vielen frommt, dass sie selig werden.