Die Psalmen

Die Psalmen in der Elberfelder Übersetzung
Lobpreis, Entstehung 10.Jahrh. v.Chr. und später

Kapitel 77 von 150

1 Ein Psalm Asaphs für Jeduthun, vorzusingen. Ich schreie mit meiner Stimme zu Gott; zu Gott schreie ich, und er erhört mich.2 In der Zeit der Not suche ich den HERRN; meine Hand ist des Nachts ausgereckt und lässt nicht ab; denn meine Seele will sich nicht trösten lassen.3 Wenn ich betrübt bin, so denke ich an Gott; wenn mein Herz in ängsten ist, so rede ich. (Sela.)4 Meine Augen hältst du, dass sie wachen; ich bin so ohnmächtig, dass ich nicht reden kann.5 Ich denke der alten Zeit, der vorigen Jahre.6 Ich denke des Nachts an mein Saitenspiel und rede mit meinem Herzen; mein Geist muss forschen.7 Wird denn der HERR ewiglich verstossen und keine Gnade mehr erzeigen?8 Ist`s denn ganz und gar aus mit seiner Güte, und hat die Verheissung ein Ende?9 Hat Gott vergessen, gnädig zu sein, und seine Barmherzigkeit vor Zorn verschlossen? (Sela.)10 Aber doch sprach ich: Ich muss das leiden; die rechte Hand des Höchsten kann alles ändern.11 Darum gedenke ich an die Taten des HERRN; ja, ich gedenke an deine vorigen Wunder12 und rede von allen deinen Werken und sage von deinem Tun.13 Gott, dein Weg ist heilig. Wo ist so ein mächtiger Gott, als du, Gott, bist?14 Du bist der Gott, der Wunder tut; du hast deine Macht bewiesen unter den Völkern.15 Du hast dein Volk erlöst mit Macht, die Kinder Jakobs und Josephs. (Sela.)16 Die Wasser sahen dich, Gott, die Wasser sahen dich und ängsteten sich, und die Tiefen tobten.17 Die dicken Wolken gossen Wasser, die Wolken donnerten, und die Strahlen fuhren daher.18 Es donnerte im Himmel, deine Blitze leuchteten auf dem Erdboden; das Erdreich regte sich und bebte davon.19 Dein Weg war im Meer und dein Pfad in grossen Wassern, und man spürte doch deinen Fuss nicht.20 Du führtest dein Volk wie eine Herde Schafe durch Mose und Aaron.